Das Wort BARF steht für die Abkürzung Biologisch artgerechte Roh-Fütterung.
Das Futter besteht zum einen aus einer tierischen Komponente wie Fleisch, Innereien, Knochen oder Fisch (-öle) und zum anderen aus einer pflanzlichen Komponente wie Obst, Gemüse und evtl.
Getreide.
Die Vorteile des BARFens liegen klar auf der Hand:
-Wissen, WAS in den Napf kommt
-keine künstlichen Zusätze, Aromastoffe oder Geschmacksverstärker, denn das Futter schmeckt dem Hund auch so
-Individuelle Bedarfsabdeckung
-Individuelle Diät bei Allergien, Übergewicht oder Krankheiten
-Beschäftigung durch Kauen (Knochen, Knorpel)
Anfang des letzten Jahrhunderts kam der Trend auf, dass alles schnell, einfach, haltbar und billig sein sollte.
Für die Menschen wurden Tütensuppen und Dosengulasch erfunden, man entdeckte, dass künstlich hergestellte Aromen günstiger waren als natürliche Zutaten. Zucker und Fett waren Geschmacksträger und
wurden im Übermaß in die Fertiggerichte eingebracht.
In der Folge daraus entstanden die sogenannten Wohlstandskrankheiten.
Die Hunde wurden schnell, einfach und billig mit Dosenfutter und später dann auch mit Trockenfutter ernährt. Und die Hunde leiden unter den gleichen Wohlstandskrankheiten wie die Menschen.
Konservatives Hundefutter wird aus den Abfällen der Lebensmittelproduktion hergestellt.
Damit hygienische Voraussetzungen geschaffen werden, werden die Abfälle zum Teil 18 Stunden lang zu Brei gekocht. Dass dabei sämtliche Vitamine, soweit vorhanden, zerstört werden und dieser Brei
nicht mehr viel mit Nahrung zu tun hat, leuchtet jedem ein.
Damit jedoch der vermeintliche Bedarf des Hundes gedeckt wird, werden die Vitamine und Mineralstoffe nachträglich künstlich hinzugefügt. Ob die künstlichen Zusatzstoffe überhaupt aufgenommen werden
und verwertet werden können, wird nicht erforscht.
Ich höre immer wieder die Frage, ob man den Bedarf des Hundes mit Barfen abdecken kann, es fehlen doch die ganzen Zusatzstoffe aus den Fertignahrungen.
Dies stimmt mich traurig, denn das zeigt, wie die Industrie das Gefühl für Ernährung bereits vereinnahmt hat.
Kaum jemand glaubt, dass er sich selbst mit Tütensuppe und Vitamintabletten aus der Apotheke gesund ernähren kann. Warum sollte das bei Hunden anders sein?
Ja, man sollte einige Grundlagen über die Fütterung wissen und abwechslungsreich und ausgewogen füttern- aber es handelt sich nicht um eine Wissenschaft, bei der man dem Hund Mikrogramm genau
abgewogenes Futter darreichen muss.
Qualitativ hochwertige Ausgangsprodukte, die Grundlagen über die Zusammensetzung der Nahrung und gesunder Menschenverstand sollte es jedem ermöglichen, seinen Hund biologisch und artgerecht zu
ernähren.
Das BARFen imitiert die natürliche Ernährung des Hundes (Wolf).
Die Caniden sind zwar Allesfresser, ziehen jedoch Beutetiere der pflanzlichen Nahrung vor. Der Fokus liegt folglich auf den tierischen Komponenten, wohl gleich auch ein freilebender Wolf nicht immer
Beutetiere erlegen kann und sein Verdauungstrakt deshalb auch auf die pflanzlichen Zwischennahrungen ausgelegt und auch angewiesen ist.
Jeder Hund benötigt eine individuelle Energiemenge. Sie wird aus allen Nahrungsbestandteilen gewonnen. Für den Hund sind jedoch die Proteine und Fette die essentiellen Energiequellen.
Proteine (Eiweiße) sind vor allem in Muskelfleisch, Innereien, Fisch, Getreide und Hülsenfrüchten zu finden. Die tierischen Proteine werden zu > 90% verwertet, die pflanzlichen Proteine können nur
anteilig verwertet werden, wobei hier Erbsen und Bohnen noch mit ca. 80% die besten Werte aufweisen.
Auf den Deklarationen der Fertigfuttermittel ist stets nur die Menge der enthaltenen Proteine angegeben. Aus welcher Quelle diese stammen, wird nicht erwähnt. Somit kann auch nicht nachvollzogen
werden, wie hoch die Eiweißmenge ist, die dem Hund letztlich zur Verfügung steht.
Da pflanzliche Proteine (Soja-Eiweiße) günstiger als tierische Eiweiße sind, kann man nur vermuten, welche aus welchen Quellen die Eiweiße stammen...
Bei Fetten verhält es sich ähnlich. Tierische Fette sind den pflanzlichen Fetten generell vorzuziehen. Fette sind wichtig für den Organismus, eine große Bedeutung haben dabei die mehrfach und
gesättigten Fettsäuren.
Hierbei werden die Hunde durch die Fütterung mit rohem Fleisch ausreichend mit den Omega 6- Fettsäuren versorgt. Bei einer reinen Fleisch-Gemüse Mischung stellt sich ein Bedarf an zusätzliche Omega
3-Fettsäuren ein. Diese 3fach ungesättigten Fettsäuren sind im Fisch zu finden, können jedoch auch zusätzlich über Lachsöl, Dorschlebertran oder Leinöl der Futterration hinzugefügt werden. Hierbei
ist etwa die tägliche Menge eines Teelöffels für die Versorgung eines mittelgroßen Hundes ausreichend.
Kohlenhydrate (Zucker, Stärke) werden über Getreide, Kartoffeln, Nudel, Reis, Obst oder Gemüse generiert. Ein Überschuss an Kohlenhydraten führt zur Umwandlung und Einlagerung von Fett.
Konventionelles Trockenfutter enthält ein Übermaß an Kohlenhydraten. Zum Teil besteht Trockenfutter aus 70% Getreide, damit eine Formung der Kroketten und das Backen möglich ist. Die industrielle
Fertigung sollte aber nicht über die Bedürfnissen des Hundes gestellt werden.
Eine getreidefreie Ernährung des Hundes ist möglich und empfehlenswert. Eine Beimengung bestimmter Getreidesorten, soweit sie vom Hund vertragen werden (Haferflocken,
Reis, Amaranth, Hirse) kann aus Kostengründen angewendet werden.
Es empfiehlt sich, den Stärkebedarf des Hundes über Gemüse abzudecken (Möhren, Rote Beete, Zucchini, Gurken, Pastinaken, Spinat) abzudecken. Die hierin enthaltenen Ballaststoffe sorgen auch für eine
Steuerung der Darmfunktionen.
Mineralstoffe und Vitamine sind in einer ausgewogenen Fütterung vorhanden und werden zudem auch nur in kleinen Mengen benötigt.
Eine Überversorgung durch Gabe von Mineralstoffkomplexen etc. nach dem Gießkannenprinzip schadet oft mehr, als sie nützt.
Kalzium wird durch Gabe von Knochen, Knorpel oder Eierschalen dem Futter zugeführt.
Zusammensetzung des Futters besteht aus
30-35% Muskelfleisch
30-35% Pansen/ Blättermagen (Bindegewebe)
10-15% Knochen
10-15% Fett
5-10% Innereien
3% Zusätze (Öle, Salz, Kräuter)
10-30% pflanzliche Stoffe (Gemüse, Obst, Getreide)
Die Nährstoffe sollten dabei ca.
65-70% Wasser
15-20% Proteine
10-15% Fette
5% Rohasche (Mineralstoffe)
beinhalten.
Bei der Menge gilt- wie immer- das Auge des Herrn füttert das Vieh.
Folglich gelten die nachstehenden Mengenangaben nur als Anhaltswerte:
2-3% des (normalen) Körpergewichtes am Tag
Beispiel:
Labrador 25 kg
Gesamtfuttermenge 625 g, davon mind. 400 g Fleisch
Es empfiehlt sich, sich einen Zeitraum festzulegen (z.B. eine Woche oder ein Monat), hierfür den Gesamtbedarf zu ermitteln und hierfür die Zusammensetzung des Futters zu berechnen.
Es ist nicht wichtig, dass der Hund täglich ausgewogen ernährt wird, sondern er sollte über einen bestimmten Zeitraum hinweg eine ausreichende Ernergie- und Nährstoffversorgung erfahren.
Beispiel Monatsbedarf für Labrador 25kg
4 kg Muskelfleisch
4 kg Pansen/ Blättermagen
1 kg Knochen
½ kg Innereien (Leber)
2,5 kg Gemüse
ca. 100ml Öl
Knochenfütterung
Knochen und Knorpel versorgen den Hund mit Kalzium und stillen sein Kaubedürfnis.
Knochen von jungen Tieren sind weicher als Knochen von alten Tieren.
Zumeist wird mit Hähnchenhälsen begonnen. Diese Tiere leben nur etwa 6 Wochen. Die Hälse sind weich und bestehen ausschließlich aus Knorpel. Hier kann nicht splittern.
Kälberknochen und Gelenkknochen sind ebenfalls weiche Knochen, die jedoch auch sehr viel Kalzium enthalten. Hierbei ist auf die Menge zu achten, damit der Hund keine Verstofpung erleidet.
Rinderknochen sind hart und werden meist nur benagt und nicht gefressen.
Beim Barfen müssen keine groben Knochen verfüttert werden. Es gibt Hälse und Rinderknorpel auch in gewolfter Form, so dass keine Erstickungsgefahr besteht. Alternativ kann auch Algenkalk oder
Eierschalenmehl als Kalziumquelle gefüttert werden.
Sofern Ihr Hund langsam an das Knochen- und Knorpelfressen herangeführt wird, ist das Risiko gering und man kann dem Hund den Spass gönnen.
Ihr Hund kann bei uns während seines Aufenthaltes ausgewogene BARF Fütterung genießen.
Unsere kleine Farm
Schaafhausen 29
29451 Dannenberg (Elbe)
Hol- und Bringzeiten der Hundepension:
7:00 Uhr bis 12:00 Uhr
14:00 Uhr bis 18:00 Uhr
An Sonn- und Feiertagen
8:00 Uhr bis 10:00 Uhr
16:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Gerne können Sie zur Besichtigung mit Ihrem Hund die Pension ansehen.
Bitte vereinbaren Sie dazu einen Termin.